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Der Dom von Urbino, eine bedeutende Kathedrale der Marken
Der Dom von Urbino (italienisch Duomo di Urbino, offiziell Basilica Cattedrale di Santa Maria Assunta) ist eines der kulturellen Highlights der Stadt Urbino in der italienischen Region Marken. Als Kathedrale des Erzbistums Urbino-Urbania-Sant‘Angelo in Vado und Weltkulturerbe der UNESCO erzählt dieses beeindruckende Bauwerk eine Geschichte von Kunst, Geschichte und Spiritualität.
Planen Sie einen Besuch? Oder sind Sie einfach fasziniert von architektonischen Meisterwerken? Folgen Sie uns in diesem Reiseführer, um alles Wichtige über den Dom von Urbino zu erfahren – von seiner bewegten Geschichte und atemberaubenden Architektur bis hin zu praktischen Tipps für Ihre Besichtigung.

Historischer Hintergrund
Erste Anfänge und mittelalterliche Ursprünge
Die Ursprünge des Doms reichen zurück bis ins Jahr 1021, als die erste Kathedrale an dieser Stelle errichtet wurde. Sie ersetzte eine ältere Kirche außerhalb der Stadtmauern. Im Mittelalter entwickelte sich Urbino zu einem bedeutendem religiösem Zentrum.
Renaissance-Umbau unter Federico da Montefeltro
Im 15. Jahrhundert wurde die Kathedrale unter der Schirmherrschaft des einflussreichen Herzogs Federico da Montefeltro umgebaut. Der renommierte Architekt Francesco di Giorgio Martini entwarf ein neues Gebäude im Renaissance-Stil. Dieser Umbau spiegelt Urbinos Blütezeit als kulturelles und intellektuelles Zentrum wider. Während dieser Zeit entstand auch der Palazzo Ducale.
Zerstörung und Wiederaufbau im neoklassizistischen Stil
Leider beschädigten schwere Erdbeben in den Jahren 1781 und 1789 die Kathedrale stark – die Kuppel stürzte vollständig ein. Der Wiederaufbau unter der Leitung des bekannten Architekten Giuseppe Valadier verlieh dem Dom sein heutiges neoklassizistisches Erscheinungsbild. Im Jahr 1950 wurde das Gebäude von Papst Pius XII. zur Basilica minor erhoben.
Nach einer umfassenden Restaurierung, die 2016 durch ein weiteres Erdbeben notwendig wurde, öffnete die Kathedrale im Jahr 2020 erneut ihre Türen.
Architektonische Besonderheiten
Die Fassade
Die prächtige Fassade des Doms besteht aus Furlo-Stein und ist mit fünf Statuen geschmückt:
- Im Giebel stehen die theologischen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe.
- Die Figuren des Heiligen Augustinus und des Heiligen Johannes Chrysostomos flankieren die Außenseiten.
Ein weiteres Highlight sind die eleganten Kapitelle im Kompositstil sowie die lateinische Widmung auf dem Fries, die an die Universität von Urbino erinnert, welche sich großzügig an der Finanzierung des Daches beteiligt hatte.
Innenraum im neoklassizistischen Stil
Das Innere des Doms ist schlicht, aber beeindruckend und hat den Grundriss eines lateinischen Kreuzes. Die dreischiffige Basilika ist von einem weißen Tonnengewölbe überdacht. Besonders sehenswert ist die Kuppel, die 50 Meter in die Höhe ragt und mit einem kunstvollen Kassettendekor verziert ist.
Darum gruppieren sich Rundbildern der Evangelisten , geschaffen von Künstlern der römischen Schule des späten 18. Jahrhunderts wie Corvi, Cades, Cavallucci und Tedeschi. Ergänzt wird sie durch Stuckrosetten von Rondelli.

Berühmte Gemälde
Innerhalb des Doms befinden sich mehrere namhafte Kunstwerke:
- Das Martyrium des Heiligen Sebastian (Federico Barocci)
- Das Abendmahl (ebenfalls Federico Barocci, in der Sakramentskapelle)
- Mariä Himmelfahrt (Carlo Maratta)
- Geburt der Jungfrau Maria (Carlo Cignani)
- Verlegung des Heiligen Hauses (Claudio Ridolfi)
Jedes dieser Werke trägt dazu bei, die religiöse und kulturelle Bedeutung des Doms zu betonen.
Historische Reliquien
Ein besonders spiritueller Ort ist die Grabkapelle des hl. Crescentino, des Schutzpatrons der Stadt. Daneben beherbergt die Kathedrale die Reliquien des seligen Mainardo sowie zahlreiche Gedenkstätten für bedeutende Persönlichkeiten der Region. Darunter Polydor Vergil, ein humanistischer Gelehrter und Historiker, der 1555 in Urbino starb.
Kunst und Kultur im Dom
Nicht nur wegen seiner Architektur, sondern auch durch seine Funktion als Kathedrale spielt der Dom eine zentrale Rolle im religiösen und kulturellen Leben Urbinos. Regelmäßige Gottesdienste, Konzerte und Ausstellungen machen den Dom zu einem Ort der Begegnung und Inspiration – sowohl für Gläubige als auch für Kunstliebhaber.
Führungen und Tickets für den Dom von Urbino
Entdecken Sie den Dom von Urbino bei einer geführten Stadttour. Bei unserem Reisepartner GetYourGuide können Sie Tickets für Führungen und Stadtrundgänge in der historischen Altstadt vorab günstig online buchen. Bei den meisten dieser Touren wird auch der Dom besichtigt. Erfahrene Guides teilen mit Ihnen spannende Hintergründe und Insiderwissen:
- Kosten der privaten Führungen: Ab 130 € (abhängig von Zusatzleistungen)
- Tourdauer: 2 bis 2,5 Stunden
- Eintritt im Dom: Kostenfrei, Spenden für Erhalt und Pflege willkommen.
Alle Tickets für den Dom von Urbino auf einen Blick

Anreise und Öffnungszeiten
Anfahrt und Lage
Der Dom liegt im Herzen von Urbino, in der Nähe der Piazza Duca Federico. Urbino ist sowohl per Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Parkmöglichkeiten befinden sich am Stadtrand, von dort sind es nur 10 Minuten Fußweg.
Adresse
Duomo di Urbino, Via Puccinotti, 29, 61029 Urbino PU, Italien
Öffnungszeiten
- Montag 09:00–18:30 Uhr
- Dienstag 09:00–18:30 Uhr
- Mittwoch 09:00–18:30 Uhr
- Donnerstag 09:00–18:30 Uhr
- Freitag 09:00–18:30 Uhr
- Samstag 09:00–18:30 Uhr
- Sonntag 09:00–18:30 Uhr
Tipps für Ihren Besuch
Besuchen Sie die Kathedrale am besten früh am Morgen oder am späten Nachmittag, um die Atmosphäre in Ruhe zu genießen. Kombinieren Sie den Dom-Besuch mit einer Erkundung der umliegenden Altstadt. Dafür gibt es zertifizierte Stadtführer, die Ihnen die Geschichte und die Sehenswürdigkeiten von Urbino auf unterhaltsame Weise näherbringen.
Steckbrief – Dom von Urbino
- Namen: Duomo di Urbino, offiziell Basilica Cattedrale di Santa Maria Assunta
- Region: Marken
- Standort: Urbino
- Koordinaten 43°43′29.86″N 12°38′11.08″E
- Religion: katholisch
- Eigentümer: Mariä Himmelfahrt
- Erzdiözese: Urbino-Urbania-Sant’Angelo in Vado
- Weihe:1534
- Architekten: Francesco di Giorgio Martini, Joseph Valadier
- Architektonischer Stil: Renaissance, Neoklassizismus
- Baubeginn: 1480er Jahre
- Fertigstellung: Anfang des 17. Jahrhunderts
Ausflugsziele in der Umgebung
Die Region um Urbino bietet zahlreiche weitere interessante Ausflugsziele, die Sie nach Ihrem Besuch des Domes erkunden können. Hier einige Vorschläge:
- Palazzo Ducale Urbino: Die ehemalige Residenz der Herzöge von Urbino ist ein beeindruckendes Beispiel für Renaissance-Architektur und beherbergt heute ein Museum.
- Rocca di Montefeltro: Die imposante Burg liegt nur 10 Kilometer von Urbino entfernt und bietet einen atemberaubenden Ausblick über die Landschaft.
- Gola del Furlo: Diese malerische Schlucht ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Naturliebhaber.
- San Marino: Das kleinste Land Europas, nur eine Autostunde von Urbino entfernt, ist bekannt für seine atemberaubende Altstadt auf dem Berg Monte Titano und bietet einen faszinierenden Einblick in die Geschichte der Region.
Ein Ort, der Ihre Seele berührt
Der Dom von Urbino ist mehr als nur ein architektonisches Meisterwerk. Er ist ein Ort, an dem Geschichte, Kunst und Spiritualität aufeinandertreffen. Ob Sie ein Liebhaber klassischer Architektur sind, die Werke berühmter Maler bewundern möchten oder einfach einen Moment der Ruhe suchen – ein Besuch dieses heiligen Ortes wird Sie bereichern.
Besuchen Sie den Dom von Urbino und lassen Sie sich inspirieren!
Fotos:
Fassade des Doms, falcodigiada, 123rf
Hauptschiff des Doms, Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Wikimedia Commons
Dom, borisb17, 123rf